„Ach Gott ist des schön, jetzt ist der Kräuterduft viel näher“…, dies war die begeisterte Reaktion nach dem Bepflanzen des ersten Hochbeets.

Der Weitramsdorfer Willi Heymann hatte seine Gäste, anlässlich eines runden Geburtstags im Frühjahr diesen Jahres, anstatt um Sachspenden um Geldspenden für die Diakoniestation in Seßlach-Dietersdorf gebeten. Auch der Autenhausener Oskar Jahrsdörfer hatte uns großzügig bedacht.

Die Zuwendungen werden von uns genutzt, um Objekte zu verwirklichen die wir sonst aus dem normalen Haushalt nicht so einfach finanzieren können.

Diese aktuellen Geldspenden wurden genutzt um jetzt zwei Hochbeete anzuschaffen, die es den Gruppenstundenteilnehmern ermöglichen bequem zu gärtnern. Dank der barrierefreien Konstruktion in Tischhöhe sind unsere Hochbeete unterfahrbar. Die abgestimmte Tischhöhe und -breite machen das Hochbeet für Rollstuhlfahrer und Menschen mit körperlichen Einschränkungen zugänglich.

Petersilie, Schnittlauch und Bohnenkraut wurden als erste eingesetzt und schon waren die Teilnehmer eifrig beim Fachsimpeln über Kräuter, ihre Verwendung und die verschiedenen Eigennamen von z.B. Schnittlauch. Manche kennen ihn als Gresling, andere als Gräserling usw. Die Damen schwelgten in Erinnerungen, eine von ihnen berichtete Herrn Heymann, dass sie früher immer als erstes in den Garten ging, hier was abzupfen, dort ein bisschen harken und schon ging der Tag gut los. „Der Garten war mei Himmelreich“,

Es ist erstaunlich, was die Berührung mit Pflanzen und Erde alles auslösen kann.

Auch die Männer waren eifrig dabei als das zweite Beet mit Erdbeerablegern bestückt wurde. Fast jeder unserer Teilnehmer hatte zu Hause einen eigenen Garten und so konnten alle einen Beitrag zu diesem Thema leisten.

Die Hochbeete sind eine tolle Abwechslung für unsere Teilnehmer in den Therapiegruppen. Bei allen Teilnehmern scheint das Gärtnern etwas auszulösen. Einige erzählen von ihrer Jugend, einige fühlen sich körperlich aktiver, was ihr Wohlbefinden erhöht und andere sagen, dass ihnen die Teilhabe wichtig sei.

Das Ziel der Diakoniestation Weitramsdorf-Seßlach ist es den Teilnehmern der Gruppentherapie die Teilhabe und Integration des Grünraums in den Alltag zu ermöglichen.

Das Gärtnern ist eine ideale Beschäftigung und unterstützt die basale Stimulation. Körperliche Fähigkeiten bleiben erhalten oder werden reaktiviert, es bietet geistige Abwechslung und am Lauf der Jahreszeiten wird rege Anteil genommen.

Durch die aktive Tätigkeit des Gärtnerns wird die Erinnerungsarbeit zu einem lebendigen, emotionalen Erlebnis. Verschüttete Erinnerungen an den eigenen Garten und die dort geleistete Arbeit können wieder geknüpft werden. Unsere Teilnehmer bekommen so wieder Zugang zu ihrer eigenen Identität.

Die Pflegedienstleitung Silvia Schinkel und Geronto-Leitung Annette Kirchner danken den großzügigen Spendern.

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